Kuhröhrling – Oktober 2015

Kuhröhrling

Suillus bovinus

(L. 1753 : Fr.) Roussel 1796

bovinus = zum Rindvieh gehörend

Allgemeines

Kennzeichen der Gattung Suillus sind die schmierigen Hüte, die nicht hohlen Stiele, die teilweise einen Ring besitzen oder an der Oberfläche Drüsenkörnchen tragen können, das Fehlen von Septen-Schnallen und das Vorkommen von Koniferen-Mykorrhizen. In Singers Röhrlings-Monografie findet sich der Kuhröhrling bei der Sektion Fungosi (kein Velum und keine Drüsenkörnchen) und der Subsektion Euryporini, wo Pilze mit weiten Poren und nicht kleinschuppigen Hüten stehen, deren Fleisch von Ammoniak gerötet wird.

Vorkommen

  • Juli bis November
  • in sandigen Kiefernwäldern an grasigen Stellen und Waldrändern, gern auf Moorböden und Heiden, auch hoch im Gebirge;
  • mit Gomphidius roseus an Pinus silvestris (Waldkiefer, Föhre) ektotrope Mykorrhiza bildend, wobei der Kuhröhrling allein, nicht jedoch der Rosenrote Schmierling allein vorkommen kann. Wenn beide vorkommen, sind sie meist büschelig verwachsen; allgemein häufiges Vorkommen.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der Standort bei Kiefern;
  2. Die gummiartig-biegsame Konsistenz der Pilze;
  3. Der stets fehlende Stielring;
  4. Die weiten, eckigen Poren, die durch niedrige Zwischenwände mehrteilig sind.

Makroskopische Merkmale

Der 3 – 10 cm große Hut ist gelbbräunlich falb oder leder- bis rötlichgelb gefärbt, jung mehr oder minder mit feinen und hellen Fasern überfasert, bei Regen stark schmierig, doch schnell trocknend, er glänzt, ist kahl und mitunter feinrunzelig-uneben vom ausgetrocknetem Schleim, die Huthaut ist kaum abziehbar, der Rand dünnfleischig und wellig verbogen.

Die anfangs blass graugelben, später mehr orange-bräunlichen und zuletzt olivgelben-braunen Röhren sind kurz, breit angewachsen bis herablaufend, nur schwer vom Röhrenboden zu trennen und flecken bei Druck olivbraun; die Poren sind weit, unregelmäßig eckig, mehrteilig, stehen radiär-lamellig und gleichen in der Farbe den Röhren.

Der Stiel (4-8/0,5-1,5 cm) ist dem Hut ähnlich gefärbt, oft blasser, aber auch rötlicher, zur Spitze hin mehr safran- oder orangegelb, zur Basis hin auch lebhafter braun, die Oberfläche ist etwas längsfaserig eingewachsen oder äußerst feinpustelig-flockig, allgemein dünn, oft verbogen, unten spindelig zugespitzt, vollfleischig, ein Velum fehlt, das Basismyzel ist schmutzig-weißlich, trocken blassrosa bis orangerot; mitunter sind mehrere Stiele miteinander verwachsen.

Das blassgelbe bis blassbräunliche Fleisch zeigt auch rötliche Beitöne, es ist über den Röhren gelb, im Alter besonders im Stiel safran- goldgelb gefärbt, unveränderlich bei Schnitt oder Bruch, biegsam-weich; sein Geschmack ist leicht säuerlich, doch angenehm, der Geruch (oft nur sehr schwach) ist fruchtartig-aromatisch; mit NH4OH färbt sich das Fleisch tiefrosa, später rot.

Der Sporenstaub in Masse ist blass braun bis olivbräunlich gefärbt.

Mikroskopische Merkmale

 

Glatte, fast spindelige Sporen, blass honigfarben, nach Kühner-Romagnesi 6- 11/2,5-4 μm groß; viersporige Basidien; Zystiden in den Röhren selten, an Poren in Büscheln, hyalin, inkrustiert auch honigfarben bis braun gefärbt; Hyphen ohne Schnallen.

Verwertbarkeit

Speisepilz von geringer Qualität, da gummiartig-zäh und wenig schmackhaft; für Pilzextrakt, Pilzmehl und Viehfutter geeignet, nicht jedoch zum Eindünsten; Kühe und Schafe weiden ihn ab, im Wald von Eichhörnchen geschätzt.

Verwechslungen

Mit alten Exemplaren des Erlengrüblings möglich, doch Standort beachten!

Der Pfefferröhrling ist viel kleiner, schmeckt pfeffrig, sein Stielfleisch ist an der Basis intensiv gelb.

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