Gemeiner Eichhase – September 2015

Gemeiner Eichhase

Polyporus umbellatus

(Pers.:Fr.)Fr.

umbellatus = doldenartig

Zeichnungen: Dr. Maser

Allgemeines

Der Eichhase gehört zu den Stielporlingsverwandten (Polyporaceae). Diese Art bildet vielhütige, mitunter beachtlich große Fruchtkörper aus. Sie wurde erstmals 1763 von Schaeffer unter dem Namen Boletus ramosissimus beschrieben.

Vorkommen

  • Juli bis Oktober;
  • parasitisch am Grunde alter Eichenstämme in schattigen Wäldern, seltener an Buche und Ahorn, aber auch saprophytisch an moderndem Laubholz;
  • nicht auf sauren Böden;
  • der Eichhase vermag auf moderndem Holz noch 30 Jahre lang im nachfolgenden Fichtenforst (!) zu fruktifizieren, da er kräftig ausgebildete Sklerotien besitzt.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die großen büscheligen Fruchtkörper mit zahlreichen kleinen Hüten;
  2. Die einzelnen Hüte sind zentralgestielt;
  3. Das porige Hymenophor der Hutunterseite zieht sich am Stiel herab;
  4. Das außen schwarzbraune, innen weiße Sklerotium, aus dem der Strunk herauswächst, sitzt tief im Erdboden.

Makroskopische Merkmale

Aus einem gemeinsamen dicken Strunk entspringen blumenkohlartig verzweigte Äste, die viele kleine Hüte tragen (bis zu mehreren Hundert). Die Hüte sind graubraun bis gelbbraun gefärbt, rundlich geformt (2 – 5 cm breit), in der Mitte vertieft, dünnfleischig, besitzen einen schmalen, welligen Rand und sind zentralgestielt.

Das Hymenophor ist röhrenförmig und läuft an den Stielen herab; die weißen, sehr kurzen Röhren sind mehr oder minder stark mit dem Hut verwachsen, ihre engen Poren sind zunächst rundlich, später vieleckig.

Die Stiele sind von hellerer Farbe als die Hüte.

Das weiße Fleisch ist jung weich und saftig, später zäher, und besitzt einen schwachen fenchelartigen Geruch, der sich mit zunehmendem Alter ins Unangenehme wandelt; das Fleisch schmeckt mild, zuweilen mit einem etwas herben Nachgeschmack.

Die Farbe des Sporenpulvers in Masse ist weiß.

Mikroskopische Merkmale

 

Verwertbarkeit

schonenswert

Verwechslungen

Verwandt sind Klapperschwamm, Grifola frondosa, und Riesenporling, Meripilus giganteus; beide haben größere und seitlich gestielte Hüte, sowie kurzelliptische Sporen. Beim Klapperschwamm sind die bis zu 12 cm breiten Hüte mehr gelappt; er wächst auch auf sauren Böden. Der Riesenporling hat bis zu 20 cm breite, fächerige, gegen den Rand gezonte Hüte und hellgelbe Poren, die sich nach der Berührung dunkel bis schwarz färben.

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