Grüngefelderter Täubling – August 2020

Grüngefeldeter Täubling

Russula virescens

virescens = grünend

geschrieben von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Die Täublinge gehören zu den häufigsten Pilzen unserer Wälder und begegnen uns in den verschiedenartigsten Farben. Ihr brüchiges Stielfleisch, die zersplitternden Lamellen und die meist weißen, walzenförmigen Stiele sind bekannte Merkmale. Die exakte Artenunterscheidung ist in Anbetracht der Artenfülle schwierig. Im Allgemeinen werden die „Mehlsporer“ mit weißen, die „Buttersporer“ mit gelblichem und die „Ockersporer“ mit ocker- bis dottergelbem Sporenpulver gegeneinander abgegrenzt. Für die genaue Artbestimmung ist die mikroskopische Untersuchung der Huthaut und der Sporenornamentation unerlässlich, zudem sind Farbreaktion, z.B. mit FeSO₄, Guajak und Sulfovanillin nützlich. Von den mit Waldbäumen in Ektomykorrhiza lebenden Täublinge sind alle milden Arten essbar.

Vorkommen

  • (Juni)-Juli-September-(Oktober)
  • an grasigen Stellen in Laubwäldern, auch unter einzelnstehenden Laubbäumen im Nadelwald
  • bevorzugt mehr oder minder saure Böden

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Großer, milder Blasssporer
  2. Der trockene, feldrig aufgerissene Hut
  3. Die grüne Hutfarbe ohne eine Spur von Rot oder Violett
  4. Die zellige Struktur der obersten Huthautschicht.
Grüngefelderter Täubling

Makroskopische Merkmale

Der 5-12-(15) cm große Hut ist zunächst weißlich, bald unterschiedlich grün gefärbt. Die Hutoberseite zerreißt in vieleckige Felder, wobei die gebildeten Schollen am Rand meist größer als in der Mitte sind. Durch Ausblassen kommen auch weißlich-ockerliche und gelbgrünliche Farbtöne vor. Der Hutrand ist ungerieft. Die weißen bis blasscremefarbenen, mitunter braunfleckigen Lamellen stehen dicht, sie sind brüchig und wenig untermischt. Der kräftige, dicke Stiel (3-9/2-3-(5)) cm ist anfangs noch vollfleischig, später innen schwammig, außen weiß gefärbt, jung bereift-kleiig, später raulich und zartrinnig. Das sehr feste Fleisch ist schwer, zunächst weiß, dann mit fleischfarbenem Schimmer, unter der Huthaut auch grünlich. Es schmeckt mild, nusskernartig und besitzt jung einen angenehm süßlichen, später jedoch unangenehmen Geruch. Mit FeSO₄ verfärbt es sich schwach orange. Der Sporenstaub ist weiß bis sehr blass cremefarben. 

Mikroskopische Merkmale

 

Die rundlich-kurzelliptischen Sporen sind
feinpunktiert bzw. kleinwarzig mit feinen
Verbindungslinien, 6-8,5/5-6,5 µm groß.

Grüngefelderter Täubling

Die oberste Huthaut ist keine Epikutis, sondern besteht aus Schichten kugeliger Zellen, wie dies von der Struktur des Fleisches der Sprödblättler her bekannt ist; die Kugelzellen sind zum Teil flaschenhalsartig verformt und laufen in lange, fädige Wimpern aus. Dermatozystiden sind nicht vorhanden. 

Grüngefelderter Täubling

Verwechslungen

Russula aeruginea, Grasgrüner Täubling, hat cremefarbene Lamellen und buttergelben Sporenstaub, feucht glänzend, nicht gefelderte Hutoberseite.
Russula cutefracta besitzt zwar eine aufspringende Huthaut, diese ist aber nur feinrissig-feldrig, nicht schollig, die olivgrünliche Hutfarbe zeigt auch violette Töne.

Verwertbarkeit

Sehr guter Speisepilz, einer der besten Täublinge

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