Zinnoberroter Pustelpilz – April 2017

Nectria cinnabarina - Zinnoberroter Pustelpilz

Zinnoberroter Pustelpilz

Nectria cinnabarina

Tode ex Fr.) Fries

cinnabarinus = zinnoberrot

Allgemeines

Die Ordnung Hypocreales ist durch lebhaft gefärbte sphäriale Perithezien von ziemlich fleischiger Konsistenz gekennzeichnet. Diese kleinen, nur mit der Lupe noch hinreichend genau erkennbaren Fruchtkörperchen können einem Stroma aufsitzen (z.B. Nectria), einem solchen eingesenkt sein (z.B. Hypocrea) oder auch frei auf dem Substrat stehen. Die Nectriaceen gehören zu den Familien mit spindelförmigen, oft zweizelligen Sporen.

Die Pustelpilze leben als Holzsaprophyten oder Pflanzenparasiten. Der hier als Beispiel ausgewählte rotfarbige Vertreter ist ein Schwächeparasit, der die sog. Rotpustelkrankheit der Gehölze hervorruft. Er wurde 1849 von Fries der Gattung Nectria zugestellt.

In seinem Entwicklungsgang bilden sich zunächst unter der Rinde des befallenen Holzes pustelförmige Stromata aus (hartfleischige Körper des vegetativen Hyphengewebes), die nach außen durchbrechen und schließlich als hellrosa gefärbte Nebenfruchtform (Tubercularia vulgaris) einzellige Konidien abschnüren. Erst später bilden sich dann beispielsweise am Rande der Stromata die kugelig-elliptischen Perithezien der Hauptfruchtform, die die Ascosporen enthalten.

Vorkommen

  • Ganzjährig, vor allem jedoch September bis Dezember;
  • saprophytisch und parasitisch auf Zweigen und Geäst von Laubhölzern; sehr verbreitet

Typische Erkennungsmerkmale

    1. Die kugeligen, blutroten Perithezien, die einem breiten fleischigen Stroma büschelig aufsitzen;

    2. Das Nebeneinander von Konidien-Stroma (Tubercularia-Stadium) und Perithezium-Stroma (Nectria-Stadium);

    3. Die Sporen zeigen keine Öltropfen

Makroskopische Merkmale

Das pustelförmige Konidienstroma ist 2 – 3 mm breit, innen weißlich gefärbt und besitzt eine glatte, rosafarbene Oberfläche. Das meist etwas größere Peritheziumstroma ist dicht mit etwa 10 – 30 Perithezien besetzt und erscheint dadurch warzig. Die einzelnen Perithezien sind bis zu 0,5 mm groß und zitzenförmig.

Mikroskopische Merkmale

 

Die Hauptfruchtform bildet zweizellige, farblose Ascosporen aus, die in den Schläuchen zweireihig angeordnet sind; sie sind (13)-15-20/4,5-6+(7) μm groß. Sie haben keine Öltropfen.

Die viel kleineren, einzelligen Konidien sind 7-9/2- 2,5(3) μm groß.

Verwertbarkeit

Als Speisepilz uninteressant

Verwechslungen

Sehr wohl möglich mit anderen roten Nectria-Arten; eine genaue Bestimmung setzt Spezialliteratur voraus und eine gute mikroskopische Ausrüstung.

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