Weinroter Kiefern-Reizker – Februar 2016

Lactarius sanguifluus

Weinroter Kiefern-Reizker

Lactarius sanguifluus

Paulet et Fries

 

Allgemeines

In der Gattung Lactarius = Milchling stehen etwa 80 mitteleuropäische Arten, die in Ektomykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen leben. Die Milchlinge mit rotem Milchsaft, im Volksmund „Blutreizker“ genannt, stehen in der Sektion Dapetes Fr. Unter ihnen ist der Weinrote Kiefernreizker, der schon 1793 von Paulet beschreiben wurde, der schmackhafteste Speisepilz und am leichtesten kenntlich.

Lactarius sanguifluus

Vorkommen

  • (August)-September bis Oktober (Nobember);
  • Art mit südlicher Verbreitungstendenz;
  • in lichten Buchen-Kiefern-Wäldern, auch in Wachholderheiden bei Kiefern, die Fruchtkörper können sehr weit vom nächsten Baum entfernt stehen;
  • auf milden Böden mit pH-Werten von (6)-7-8, auf Muschelkalk und Malm;
  • nicht häufig.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Die von Anfang an trüb-weinrote, nicht karottenrote Milch;
  2. Die hellen, weinrot getönten Lamellen;
  3. Der blasse, oft stark bereifte, lila überhauchte Stiel;
  4. Das recht feste Fleisch;
  5. Der Standort bei Kiefern auf Kalkböden in lichten Wäldern und Kalkheiden.

Makroskopische Merkmale

Hut: 6-12(-17) cm; fahl- bis rotorange, mit abgegrenzten grünen Flecken, undeutliche Zonung, dickfleischig

Lamellen: dichtstehend, angewachsen bis herablaufend, jung ockerblass mit weinrotem Schein, später orangerötlich, schließlich violettlich, an Druckstellen langsam grünend

Stiel: 3-6/1,5-2,5 cm; gedrungen, brüchig, markig-ausgestopft bis hohl, dem Hut gleichfarbig, weißlich bis lila bereift, wenig kleine Gruben, dort stärker gefärbt, spärlich grünend

Fleisch: brüchig-fest, feinkörnig, schmutzig gelblichweiß, langsam vergrünend, schließlich graugrün ausblassend; Milchsaft (vor allem in den Randpartien) dunkel-weinrot, langsam purpurbraun verfärbend, mild mit etwas bitterlichem Nachgeschmack; Geschmack des Fleisches leicht schärflich, Geruch schwach obstartig

Sporenstaub: in Masse weißlich-hellocker

Lactarius sanguifluus

Mikroskopische Merkmale

 

Lactarius sanguifluus

Sporen: hyalin, mit kräftigen Warzen; 7,5 – 9,5/6-7,5 μm

Zystiden: schmalspindelig, lang zugespitzt, überstehend

Lactarius sanguifluus
Lactarius sanguifluus

Verwertbarkeit

Guter Speisepilz (Marktpilz), besonders zum Braten geeignet, wenig madig

Verwechslungen

L. deliciosus, Edelreizker, unter Kiefern auf sauren, nährstoffarmen Böden (pH <4,5); Stiel und Lamellen orangegelb, karottenrote Milch, die nicht weinrötlich verfärbt, sondern verblasst; deutlichere Hutzonung

L. semisanguifluus, Spangrüner Kiefernreizker, unter Kiefern auf kalkhaltigen, milden Böden (pH 5-8); karottenrote Milch, die rasch weinrot verfärbt; schon jung stark flächig vergrünter Hut

L. deterrimus, Fichten-Blutreizker, auf neutrophilen, besseren Böden, pH 5,5-7), meidet sehr saure Böden sowie reine Kalkböden; karottenrote Milch, erst spät weinrot verfärbend; orageroter Hut mit verwachsenen grünlichen Bereichen, Stiel kaum grubig.

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