Christensen, M. & J. Heilmann-Clausen (2013): Tricholoma. 228 S., viele Farbbilder, Pappband, 23,5×17 cm. Svampetryk. Preis: Ca. 40 Euro.

Mit den Ritterlingen ist bereits der 4. Band der erfolgreichen, englischsprachigen Reihe „Fungi of Northern Europe“ erschienen. Und auch diese Monografie wird sicher den Bücherschrank des Pilzfreundes bereichern.

 

Den allgemeineren Kapiteln über Methoden, makroskopische und mikroskopische Charaktere, infragenetische Systematik, Ökologie und einer Abhandlung der Essbarkeit/Giftigkeit einiger Arten folgt der dichotome Schlüssel. Daran schließt sich der Teil mit den Beschreibungen und Abbildungen der einzelnen Arten an. Bereichert wird das Werk noch durch die Interpretationen der Farbabbildungen in anderer Literatur (z. B. bei Breitenbach & Kränzlin – Pilze der Schweiz, Ludwig – Pilzkompendium, Krieglsteiner – Großpilze Baden-Württembergs, Dähncke – 1200 Pilze) und die Festlegung der Farbangaben mit Hilfe der Farbtabellen von Kornerup & Wanscher (1974). Detailliert werden die Fundangaben der beschriebenen Funde wiedergegeben. Auch 15 Neotypen wurden beschrieben.

 

Interessant sind einige Auffassungen, die durch Gensequenzierungen bekräftigt werden, wie z. B.: Tricholoma pseudonictitans wird unter T. fulvum subsummiert. Es gibt zwei Tigerritterlingsartige: T. pardinum und T. filamentosum. Vom Seifenritterling wird T. rapipes als Art abgetrennt. T. myomyces und T. gauspatum verbleiben als Synonyme von T. terreum.

 

Die Beschreibungen sind ausführlich und aussagekräftig, die Farbbilder durchgehend von guter bis sehr guter Qualität und Detailtreue. Die Mikrozeichnungen zeigen nur die Sporen. Meine ersten Schlüsselversuche mit gefundenen Tricholoma basirubens gestalteten sich nicht gleich erfolgreich, da man zuerst den Weg „Geruch der nicht angebrochenen Fruchtkörper nicht mehlartig“ gehen muss. Erst nach kleinen Umwegen gelang die Bestimmung.

Trotz meiner Anfangsschwierigkeiten: Hier ist eine wichtige Monografie erschienen, die man einfach haben muss.

 

Peter Reil