Großer Mehl-Räsling – Juni 2012

Clitopilus prunulus

Großer Mehl-Räsling

Clitopilus prunulus

(Scop. Ex Fr.) Kummer

 Foto: Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Die Familie Rhodophyllaceae besitzt agaricoide bis cantharelloide Fruchtkörper mit regulärer Lamellentrama. Die Sporen sind rosa, eckig oder mit Längsrippen, nicht amyloid und cyanophil. Die kleinen bis mittelgroßen, weißen bis hellgrauen Pilze der Gattung Clitopilus sind mehr oder minder seitlich gestielt oder auch ungestielt. Sie sind vor allem durch stark herablaufende Lamellen und rosa Sporenstaub gekennzeichnet. Die ellipsoidisch-spindeligen Sporen sind glatt und besitzen einige Längsfurchen. Der Mehlräsling ist wohl der bekannteste der Gattung. Er wurde erstmals 1772 von Scopoli, dann 1821 von Fries beschrieben und 1871 von Kummer der Gattung Clitopilus zugestellt.

Vorkommen

  • Juni bis Oktober;
  • in humusreichen Laub- und Nadelwäldern, auf kalkarmen Böden in Waldwiesen, Heidetriften, im Moos und Gras an Waldwegen;
  • häufig

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der starke, durchdringende Mehlgeruch;
  2. Die herablaufenden Lamellen von weißlicher bis schmutzig blassrosa Farbe;
  3. Das kremplings- bis pfifferlingsartige Aussehen des Pilzes;
  4. Die Längsrippen der Sporen

Makroskopische Merkmale

 

Hut: 3 – 8 cm, weiß bis weißlichgrau, besonders in der Mitte graulich, zartfilzig, wie Waschleder anzufühlen, erst gewölbt mit eingerolltem Rand, schließlich geschweift, Mitte meist niedergedrückt, dort dickfleischig, feucht etwas schmierig, trocken glanzlos;

Lamellen: zuerst elfenbeinweißlich, schließlich fleischrosa bis rosabräunlich, weit herablaufend und leicht vom Hutfleisch ablösbar, wenig dicht, am Hutrand dichter, schmal, kraus und queradrig;

Stiel: kurz, aber kräftig, 3-6/0,8-1,5 cm groß, verbreitert in den Hut übergehend, mitunter exzentrisch, auch gekrümmt, weißlich, längsfaserig gestreift, oben mehlig bestäubt, unten mit weißfilziger Basis, vollfleischig;

Fleisch: weiß, weich und zart, milder Geschmack, stark nach frischem Mehl oder Nudelteig riechend;

Sporenstaub: in Masse fleischrosa bis hellrosabräunlich

Clitopilus prunulus

Mikroskopische Merkmale

 

Spindelige, fast zitronenförmige Sporen, fleischrötlich bis blass gelblichrosa, 10-14/5-6 μm groß; von der Seite gesehen spindelig mit Längsfurchen, von oben oder unten gesehen kantig.

Clitopilus prunulus

Verwertbarkeit

Essbar, guter Speisepilz;

auch zum Trocknen geeignet, weniger zum Einlegen in Essig, da zu weich

Verwechslungen 

Der giftige Riesenrötling , Entoloma sinuatum, besitzt keine herablaufenden Lamellen;

ebenfalls giftige weiße Trichterlinge, wie Clitocybe dealbata und Clitocybe rivulosa, haben weiße bis cremefarbene Lamellen, zähfaserige, nicht weiche Stiele und farblos- weißliche, viel kleinere Sporen;

verwandt und in Größe und Gesatalt recht ähnlich ist der Fleckende Bitterling, Rhodocybe mundula, mit schmutzig-weißlicher bis grauer, auch schwärzlichfleckender Hutfarbe, grauen Lamellen und dünnerem, zähem, auch nach Mehl riechendem, aber bitter schmeckendem Fleisch. Seine schmutzigrosa Sporen sind kleiner und warzig, er ist ein Falllaubbewohner der Buchenwälder.

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