Gelbstieliger Nitrathelmling – Mai 2025

Mycena renati Titel

Gelbstieliger Nitrathelmling

Mycena renati

 Renati = Benannt wurde der Pilz von dem französische Arzt und Mykologe Lucien Quélet (1832 – 1899) –zu Ehren seines Sohnes René, der den Pilz im französischen Jura entdeckt hatte.

Volksnamen: Gelbfüßiger Helmling
Englisch: Beautyful Bonnet
Französisch: Mycène à pied jaune

Allgemeines

Die Gattung der Helmlinge (Mycena) enthält Arten mit meist kleinen zarten Fruchtkörpern, mit einem dünnen, fast durscheinendem glocken- bis kegelförmigen Hut. Allein in Europa gibt es über 120 verschiedene Arten, darunter finden sich jedoch keine Speisepilze. Giftige oder giftverdächtige Arten gibt es unter den etwas Größeren wie z.B. den Rettichhelmlingen (Mycena pura und Mycena rosea).

Alle Helmlingsarten sind Folgezersetzer von totem organischem Material, wie z.B. Blätter, Nadeln, Zapfen oder Holz. Sie haben alle weißes Sporenpulver.

Unterscheiden kann man die Helmlinge z.B. am Geruch, an der Farbe der Hüte und der Stiele, am Substrat, an dem sie vorkommen, und ob die Stiele bei Verletzung Milchsaft abgeben oder nicht. Einige Arten fallen durch ihre gefärbten Lamellenschneiden auf, da die auf ihnen sitzenden Zystiden Pigmente enthalten. Viele Helmlinge sind jedoch nur mit Hilfe des Mikroskopes sicher bestimmbar, hierbei hilft besonders die Form der Hymenialzystiden, die sehr interessante Formen annehmen können.

Der Gelbstielige Nitrathelmling lässt sich allerdings schon im Feld gut bestimmen – die schöne Farbkombination, rosa bis goldgelb und der chlorartige Geruch machen ihn leicht erkenntlich.

Mycena renati von Yvonne

Foto: Yvonne Fleder

Vorkommen

  • April bis Oktober
  • Büschelig auf totem Laubholz, gerne Buche

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Typischer Helmlingshabitus
  2. Gelber Stiel
  3. Chlorartiger Geruch

Makroskopische Merkmale

 

Hut: 1-3 cm, kegelig bis glockig – kaum aufschirmend , rosa bis bräunlich, Rand gerieft und etwas heller, Mitte etwas dunkler, Huthaut nicht abziehbar

Lamellen: weiß, später leicht rosa, etwas entfernt stehend, schmal angeheftet mit Zahn etwas herablaufend, Zwischenlamellen, Lamellentrama dextrinoid

Stiel: Leuchtend gelb, 3-7 cm lang, an der Basis mit ein wenig Mycelfilz, an der Spitze etwas heller

Fleisch: dünn

Geruch: chlorartig, später rettichartig

Sporenpulverfarbe: Weiß, amyloid

Mycena renati

Foto: Silvia Bosch

Mycena renati

Foto: Silvia Bosch

Mycena renati

Foto: Silvia Bosch

Mycena renati monoben

Foto: Silvia Bosch

Mycena renati MycelFilz

Mycelfilz an der Sielbasis – Foto: Silvia Bosch

Gelbstieliger Nitrathelmling (Mycena renati)

400-fache Vergrößerung – Foto: Helmut Walz

Gelbstieliger Nitrathelmling (Mycena renati)

1000-fache Vergrößerung – Foto: Helmut Walz

Gelbstieliger Nitrathelmling (Mycena renati)

400-fache Vergrößerung – Foto: Silvia Bosch

„Der dreifarbige Regenbogen des Mycena renati“ entsteht, wenn man in Melzers Reagenz mikroskopiert. Die Sporen sind amyloid, die Lamellentrama dextrinoid und die Zystiden und Basisien verfärben sich nicht

Mikroskopische Merkmale

 

Sporen: 7-10 × 4–6 µm ellipsoid bis apfelkernförmig, glatt, hyalin, oft mit Tropfen

Basidien: mit 4 Sterigmien und Basalschnalle

Verwertbarkeit

Der gelbstielige Nitrathelmling (Mycena renati) ist kein Speisepilz.

Verwechslungen 

Der Pilz ist aufgrund seiner eigentümlichen rosa-bräunlichen Hutfarbe, des gelben Stiels, des chlorartigen Geruchs und des büscheligen Wuchses auf Laubholz kaum zu verwechseln. Am ehesten kann er mit dem Buntstieligen Helmling (Mycena inclinata) verwechselt werden. Dieser hat allerdings einen dreifarbigen Stiel, wächst meist auf Eiche und riecht leicht ranzig.

Weiterführende Links und Literatur:

 

Winkler, R. & Keller, G. (2023): Pilze Mitteleuropas, Haupt Verlag
Breitenbach, J. & Kränzlin F. (1991): Pilze der Schweiz, Band 3, Mykologia Luzern

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