Rotstieliger Ledertäubling – Oktober 2025


Rotstieliger Ledertäubling
Russula olivacea
olivace-: olivfarben
Volksnamen: Wechselfarbige Leder-Täubling
Englisch: Olive Brittlegill; Französisch: Russule olivacée
Allgemeines
Ledertäublinge sind meist sehr kräftige Täublinge mit gelbem Sporenpulver.
Aber dennoch ist es gar nicht so einfach mit den Ledertäublingen. Neben dem hier beschriebenen rotstieligen Ledertäubling gibt es noch viele weitere Arten, die im deutschen Namen Ledertäubling heißen. Sie gehören dennoch zu unterschiedlichen Untergattungen oder Sektionen. Und dann gibt es daneben auch noch den Lederstieltäubling (Russula viscida) …

Vorkommen
- Meist Laubwald, unter Buchen, seltener Nadelwald
- Frühsommer bis Herbst
- häufig
Typische Erkennungsmerkmale
- Kräftiger, fester Täubling
- Häufig rot überhauchter Stiel, von der Basis her ausbleichend
- Häufig rote Lamellenschneiden am Hutrand (Kindern erzählen wir gerne, dass hier Zwerge nicht ordentlich den Hut angemalt haben sollen.
Makroskopische Merkmale
Hut: 5-18 cm; weinrot bis olivgrün -sehr variabel in der Farbwahl, Rand lange heruntergebogen
Lamellen: Jung hellgelb, später gelb, teilweise gegabelt. Am Hutrand oft rote Lamellenschneiden.
Geschmack: mild
Stiel: 2-8 cm lang, 1-4 cm dick, festfleischig, häufig rot überhaucht (aber nicht zwingend), von der Basis her ausbleichend
Fleisch: weiß, hart, fest, Geruch leicht obstartig
Sporenpulverfarbe: dottergelb
Chem. Reaktion: Phenol auf Stielfleisch innerhalb 20 Sekunden brombeerfarben

Lange eingerollter Hutrand – Lamellenschneiden am Hutrand rötlich

Sporenabwurf – Fotos: Silvia Bosch

Reaktion mit Phenol
Mikroskopische Merkmale
Sporen: 7,7-12 x 6,7-10 µm, rundlich elliptisch, mit meist isolierten bis zu 1,5 µ hohen Stacheln
Zystiden: spindelig, Pleurozystiden apikal mit Anhängsel
Basidien: keulig, 50-64 x 12-15 µm mit 4 Sterigmien
HDS: mit zylindrischen verzweigten und ein- bis mehrfach septierten Hyphenenden

Sporen – Foto: Silvia Bosch


Hutdeckschicht – Foto: Helmut Walz

Basidien und Zystiden – Foto: Helmut Walz
Verwertbarkeit
Auch wenn er mild schmeckt – und laut der Täublingsregel („mild schmeckende Täublinge sind essbar – scharfe nicht“) also essbar wäre, bildet dieser Täubling eine Ausnahme und führt immer wieder zu Unverträglichkeiten. Dieser sollte bei Pilzberatungen nicht freigegeben werden.
Verwechslungen
Andere Täublingsarten – besonders andere Ledertäublinge (siehe obige Tabelle)
Weiterführende Links und Literatur:
https://fundkorb.de/pilze/russula-olivacea-rotstieliger-ledertäubling
Helga Marxmüller, Russula Icones
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