Nachdem das Pilzzentrum in Hornberg im Moment renoviert wird, sind wir Ende August dieses Jahr nach Oberhof/Thüringen gefahren. Das Quartier für 31 Pilzfreunde zum Tagen, Schlafen, Essen und Beisammensein war das AWO Sano Ferienzentrum, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben. Unser Mitglied Andreas Gminder hat uns bei der Durchführung der Tagung unterstützt. Er führt hier auch Kurse durch, so kennt er die Gegend sehr gut. Der andere Tagungs-Ort hat ein paar Mitglieder animiert zu kommen, denen der Weg in den Schwarzwald sonst zu weit gewesen wäre. Erstaunlich, dass unser Verein auch so weit über Baden-Württemberg hinaus noch Mitglieder hat.

Am nächsten Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück, wurden wir von Volker Draxler, unserem neuen Vorstand, begrüßt. Danach hat Andreas uns zwei Exkursionsgebiete vorgestellt: einen Kiefern-Mischwald und eine Saftlingswiese. In Fahrgemeinschaften machten wir uns voll Vorfreude auf den Weg in die Pilze.

Nach einem reichhaltigen Mittagssnack hat uns Peter Reil in einem interessanten Vortrag unterschiedliche Beleuchtungsmöglichkeiten am Mikroskop erklärt. Anschließen konnten diese anhand der Präparate von Peter direkt an den Mikroskopenausprobiert werden.

Andreas hat aus den gefundenen Pilzen fünf Schälchen auf einem Rätseltisch bereitgestellt mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen:

• Keulenfußtrichterling (Ampulloclitocybe clavipes)
• Nadelwald-Rotkappe (Leccinum vulpinum)
• Halbkugeliger Träuschling (Protostropharia
• semiglobata)
• Brauner Ledertäubling (Russula integra)
• Fleckender Tellerling (Rhodocybe popinalis)

Am Nachmittag gab es wieder einen Rätseltisch von Andreas, diesmal bestückt mit:

• Porphyrbrauner Wulstling (Amanita porphyria)
• Honig-Schleimfuß (Cortinarius stillatitius)
• Flattermilchling (Lactarius tabidus)
• Graustiel-Speitäubling (Russula grisescens)
• Fleischblassem Moos-Fälbling (Hebeloma incarnatulum)

Auch zu den anderen Funden wurde nach Erklärung der Rätselpilze von Andreas einiges erzählt. Besonders eindrücklich waren ein Lila Lackpilz (Laccaria amethystina) und ein Rettich-Gürtelfuß (Cortinarius evernius). Für viele von uns sahen sie auch auf den zweiten und dritten Blick gleich aus.

Nachdem Peter beide Pilze mikroskopiert hatte, gab es großes Staunen, dass die Fruchtkörper tatsächlich zu unterschiedlichen Arten gehören.

Viel zu schnell ist die Zeit in Oberhof vergangen. Wir haben es sehr genossen, durch neue Habitate zu streifen, bisher unbekannte Pilze kennenzulernen und mit anderen Pilzfreunden ins Gespräch zu kommen. Voll schöner Eindrücke, Freude undneuen Bekanntschaften ging es am Sonntag wiederzurück in die Heimat. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Bericht: M. Beck & C. Strecke