Lärchenmilchling – Juni 2021

Lärchenmilchling

Lärchenmilchling

Lactarius porninsis

Rolland
porninsis nach A. Pornin genannt, die den Pilz 1887 als erste an Rolland sandte

Text von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Die artenreiche Gattung Lactarius Pers. Ex Gray 1821 = Milchling umfasst in Europa etwa 130 Arten. Gegenüber der Gattung Russula tritt bei den Milchlingen bei Verletzung des Fruchtkörpers ein Milchsaft aus Gefäßhyphen der Trama (sog. Lacticiferen) aus, zudem befinden sich hier in den Lamellen keine Sphärozysten, das eigentliche Merkmal dieser „Sprödblättler“. Die Pilze leben in Ektomykorrhiza mit Laub- und Nadelbäumen.

Die zuerst von Rolland beschriebene Art ist sowohl synonym mit Agaricus aurantiacus Fr. und Lactarius aurantiacus ss. Bresadola. Bei Moser steht sie in der Bestimmungsgruppe der Arten mit feucht schmierigen Hüten (etwa im Gegensatz zum trockenhütigen L. mitissimus), bei Neuhoff in der Gruppe Zonarius mit wenig hervortetenden, schmalen Zystiden.

Lärchenmilchling

Vorkommen

  • Juli bis Oktober
  • stets unter Lärchen, vor allem in Gebirgsnadelwäldern
  • gesellig

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der insgesamt gelborange gefärbte Pilz (Hut, Lamellen, Stiel)
  2. Die weiße, unveränderliche, anfangs milde Milch
  3. Der kräftige Obstgeruch
  4. Der montan-subalpine Standort bei Lärchen

Makroskopische Merkmale

 

Der mittelgroße, zunächst konvex gewölbte Hut (3-7-(10) cm) ist bald flach trichterförmig ausgebreitet, nicht gebuckelt, feucht schmierig, trocken durch gelbe Schleimreste geflammt bis zoniggefleckt; die Huthaut ist glatt und glänzend, lebhaft orangegelb bis ockerorange oder gar orangerot gefärbt, bei Druck nicht verfärbend. Der Hutrand ist nur anfangs eingerollt, verkahlt frühzeitig und ist später unregelmäßig gelappt. Die fest gedrängt stehenden, angewachsen-herablaufenden Lamellen flecken ebenfalls nicht und sind ockerblass bis ockergelb gefärbt. Der 3-6/0,5-1,5 cm große Stiel von zylindrischer Form ist schmutzig honigfarben bis blass orangegelb gefärbt, ausgestopft und bald hohl. Das im Hut weißlichgelbe, im Stiel mehr orangefarbige Fleisch riecht stark obstartig (nach Orangeschalen oder apfelähnlich), es schmeckt wie die unveränderlich weiße Milch zunächst mild, später etwas bitterlich, aber keinesfalls brennend scharf.  Mit FeSO4 verfärbt es sich in 5 Minuten rosagelblich, mit Guajak rasch graugrün. Der Sporenstaub in Masse ist hellocker.

Mikroskopische Merkmale

 

Die länglichrunden, gelblichen Sporen sind 7,5-10/6-9 µm. Sie sind mit dichtstehenden Warzen besetzt, die durch dünne Grate verbunden sind. Es ergibt sich aber kein netzmaschiges Bild. 

Verwertbarkeit

Essbar, doch Abkochen empfehlenswert

Verwechslungen 

Von den farbähnlichen, feucht gleichfalls schmierigen Arten sind vor allem zu nennen:

Lactarius bresadolianus Singer mit brennend scharfem Geschmack, deutlicherer Zonung, heller getönten Lamellen und Standort bei Fichten auf etwas besseren, wenn auch noch leicht sauren Böden; die Milch trocknet hier mitunter graugrünlich ein.

Lactarius zonarius, ursprünglich die Sammelart der ganzen Gruppe, wächst im Laubwald, vor allem bei Eiche auf kalkhalten Böden, besitzt einen mehr weißlichen Stiel, ocker- bis fuchsigorangefarbige, gezonte Hüte, deren Randpartien jung flaumhaarig sind.

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