Falscher Pfifferling – April 2021

Falscher Pfifferling

Falscher Pfifferling

Hygrophoropsis aurantiaca

(Wulf. ex Fr.)Maire
aurantiacus = orangefarbig

Text von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

Die Gattung Hygrophoropsis = Gabelblättling oder Afterleistling, 1929 von Maire aufgestellt, umfasst 3-4 mitteileuropäische Arten. Es sind Bodensaprophyten, die durch dünne gegabelte Lamellen, weißes Sporenpulver und dextrinoide Sporen gekennzeichnet sind. Sie stehen in der Verwandschaft der Kremplinge, wurden aber auch zu den Tricholomataceen gestellt. Keinesfalls gehören sie jedoch zu den Cantharellaceen, da sie keine Leisten, sondern echte Lamellen besitzen. Der Falsche Pfifferling wurde erstmals von Wulfen 1781 benannt.

Falscher Pfifferling

Vorkommen

  • (August)-September bis November
  • auch bei nasskalter Witterung, besonders in Nadelwäldern auf versauerter, vermodernder Nadelstreu und an zerfallenden Fichtenstümpfen
  • häufig

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der allseitig rotorange bis orangegelbe „Pfifferling“
  2. Die schlaffe, elastische Konsistenz der Fruchtkörper
  3. Der umgekrempelte Hutrand
  4. Die gegabelten Lamellen
  5. Der dünne, gegen den Grund hin braune Stiel

Makroskopische Merkmale

 

Der 4-6-(10) cm große Hut ist orangerot bis ockergelblich gefärbt, doch auch viel blasser, er blasst im Alter ins Olivgelbliche aus. Er ist weich, biegsam und dünnfleischig, zunächst konvex mit eingerolltem Rand breitet er sich dann flach mit trichteriger Einsenkung aus. Die Oberfläche ist trocken und feinfilzig, besonders in der Mitte. Die lebhaft orangegelben, ja orangeroten Lamellen stehen dicht, sind dünn, auch gekräuselt, herablaufend, mehrfach gegabelt; ihre Schneiden sind etwas schartig. Der 3-6/0,6-1,0 cm große Stiel ist schmächtig, elastisch-biegsam, oft verbogen und kann auch etwas exzentrisch stehen; er ist orangegelb wie der Hut gefärbt, abwärts bräunlicher, an der Oberfläche zartfilzig, innen faserig, erst voll, dann unten auch hohl. Das auffallend weiche Fleisch ist etwas blasser als die Hutfarbe gefärbt, mit Schwefelsäure verfärbt es sich helllila, mit KOH rasch weiß (ebenso die Lamellen); es ist geruchlos und hat einen milden bis leicht schärflichen Geschmack. Der Sporenstaub in Masse ist weißlich bis blassgelblich.

Mikroskopische Merkmale

 

Die weißen, elliptischen Sporen sind 5,5-7/4-4,7 µm groß.

Falscher Pfifferling

Verwertbarkeit

Ungiftig, doch nicht sonderlich schmackhaft, allenfalls gebraten als essbarer Speisepilz einzustufen, sonst minderwertig; er soll bei empfindlichen Personen Verdauungsstörungen hervorrufen.

Verwechslungen 

Der echte Pfifferling, Cantharellus cibarius, besitzt härteres Fleisch, richtige Leisten und keine rotorange Färbung.a

Cantharellus friesii, Samtpfifferling, hat entferntstehende Leisten, die am Grunde queraderig verbunden sind.

Haasiella venustissima, Orangeroter Goldnabeling, ist ein sehr seltener Winterpilz, eigenartigem Geruch (seifen- und zugleich aprikosenartig) und orangefarbigen Sporenstaub besitzt.

Der Ölbaumtrichterling, Omphalotus olearius, wächst auf Laubholzstümpfen, hat ungegabelte Lamellen und eine kräftigere bräunlichrote Hutfarbe, er ist viel größer

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