Ein Spaziergang im noch winterlichen Februar durch die Randbezirke der Stadt. Als Pilzfreund schaut man ja automatisch ein wenig an die Bäume und auf den Boden. Wenn auch zur Zeit praktisch nichts zu erwarten ist: Teilweise türmen sich noch Schneemassen an den Gehwegrändern. Na ja, hin und wieder ein Samtfußrübling, ein Porling oder diese überständigen Birnenboviste in der Garageneinfahrt dort…
Doch  Moment mal! Was haben die dort eigentlich zu suchen? Wir sind hier doch  nicht im Wald! Und der Untergrund ist festgetreten, flach und sandig.  Näheres Hinsehen bringt es an den Tag: Es handelt sich um Pilze der  Gattung Tulostoma (Stielboviste). Deren bauchartige Fruchtkörper sitzen  zum Unterschied zu den auf den ersten Blick ähnlich aussehenden,  bekannten Stäublingen der Gattung Lycoperdon auf mehrere Zentimeter  langen, holzigen Stielen. Solche Pilze habe ich bisher noch nie gesehen.  Kein Wunder, da sie in Baden Württemberg natürlicherweise zumeist an  Orten mit Sanddünen oder Schotterböden gefunden werden. Da die  Fruchtkörper überständig sind, gestaltet sich die Bestimmung der Art  etwas schwierig. Doch die warzigen, recht großen und variablen Sporen  sowie das Aussehen der Sporenaustrittsöffnung lassen auf ‚Tulostoma  fimbriatum’, den ‚Gewimperten Stielbovist’ schließen. Vielleicht habe  ich Glück und kann im kommenden Herbst an der gleichen Stelle noch  frische Fruchtkörper zwecks weiterer Untersuchung finden.
