Seifenritterling -November 2019

31. Oktober 2019 | Bildslider, Pilz des Monats

Seifenritterling

Tricholoma saponaceum

(Fr.:Fr.) Kummer

saponaceus = seifenartig, nach Seife riechend

geschrieben von Ingeborg Dittrich

Allgemeines

In der Gattung Tricholoma = Ritterlinge werden mittelgroße bis große Blätterpilze mit fleischigen Hüten und Stielen zusammengestellt, die am Stiel ausgebuchtete oder abgerundete Lamellen und weißen Sporenstaub besitzen. Bis auf wenige Arten ist der Stiel dieser Weißsporer nicht beringt. Die Sporen sind nicht amyloid, Zystiden fehlen meist. Es handelt sich um Waldpilze, oft in Wurzelsymbiose mit Bäumen lebend, unter denen sich auch giftige Vertreter befinden. In Mitteleuropa werden etwa 60 Arten unterschieden. Der Seifenritterling wurde 1818 von Fries, 1871 von Kummer und 1872 von Quélet der Gattung Tricholoma zugeteilt. Er ist in Form und Farbe außerordentlich veränderlich, so dass in der Vergangenheit viele Formen, Varietäten und Sippen unterschieden wurden.

Vorkommen

September bis November; in Laub- und vor allem Nadelwald auf verschiedenen Böden; truppenweise, sehr häufig.

Typische Erkennungsmerkmale

  1. Der Waschküchengeruch
  2. Die breiten, entferntstehenden Lamellen
  3. Die bei Trockenheit rötlichen Flecken und Anlaufstellen am Hutrand an den Lamellen oder der Stielbasis
  4. Die im Alter grüngelben Lamellen

Makroskopische Merkmale

Der 5 – 10 cm große dickfleischige Hut ist in Farbe oder Oberflächenbeschaffung sehr vielfältig, es werden graue, grünlich-weißlich- und gelblichgraue, fast weißer, aber auch bräunlichgrüne und kupferrötliche, ja schwärzliche Färbungen genannt. Der Hut ist glatt, kahl, aber auch schmierig glänzend, bereift, feinschuppig, vor allem in der Mitte. Der Form nach ist er zunächst glockenförmig gewölbt, oft etwas gebuckelt, dann ausgebreitet und wellrandig, auch unregelmäßig geschweift, besonders im Alter in der Mitte felderig zerklüftet. Die Farbe der verhältnismäßig dicken, entferntstehenden, stark ausgebuchteten, also freien Lamellen wird mit weißlich bis gelbgrünlich oder wachsgelbgrau, auch grüngelblich-wässrig oder blass mit schwach rötlicher oder grünlicher Tönung beschrieben. Der oben weißkleiige Stiel (6-10/1-3,5 cm) ist blasser als der Hut gefärbt, glatt, längsfaserig, aber auch oliv oder schwärzlich geschuppt, meist voll, später auch etwas hohl werdend. Das weiße, besonders bei Trockenheit langsam rötende Fleisch ist fest und nimmt im Stielgrund gern eine fleisch- bis kupferfarbende Tönung an. Sein Geschmack wird ebenfalls recht unterschiedlich beschrieben: fade – oft etwas bitterlich – mehlartig – eigenartig, aber nicht unangenehm. Dagegen ist die Beurteilung des Geruchs einheitlich: dumpf-aromatisch, nach billiger Seife riechend. Der Sporenstaub ist reinweiß.

Mikroskopische Merkmale

(Zeichnungen Frau Dr. Maser)

Hyaline, glatte, abgerundet-elliptische Sporen, 5-6/3,5-4 µm groß.

Verwertbarkeit

Auch hier unterschiedliche Ansichten, einige sprechen von essbar, aber minderem Geschmack, andere von ungenießbar bis giftig; in größeren Mengen genossen kann er Übelkeit und Erbrechen hervorrufen; nach Sartory-Maire enthält die Art ein thermolabiles Hämolysin, das beim Kochen zerstört wird.

Verwechslungen

Vor allem die weißen Formen sind leicht mit anderen Ritterlingen, aber auch Risspilzen und Rötlingen verwechselbar!

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