Des einen Leid des andern Freud: der hier im Südwesten zum Teil feuchte August bringt die Pilze zum Sprießen. Pfifferlinge, Röhrlinge, Täublinge & Co strecken ihre Fruchtkörper aus der Erde. Was liegt da näher als auf Pilzpirsch zu gehen ? Und wenn die Anzahl der gefundenen Gaumen-Highlights nicht ausreicht, dann kann man ja die Beute mit den – meist reichlich vorhandenen – Bovisten verschiedener Art ‚auffüllen‘.
Als Regel gilt: Ist der als Bovist erkannte Pilz noch drückfest (fest im Fleisch) und das Innere reinweiß, dann kann er in die Pfanne!

Hat man etliche solcher Boviste gefunden, so fühlt man sich beim Nachprüfen der Regel bald als ‚Profi‘ und der Test wird oft auf das Drücken der Fruchtkörper ‚verkürzt‘. Das kann fatale Folgen haben, wie folgendes Foto zeigt.

Denn in so einer vermeintlichen Bovist-Hülle kann auch was ganz anderes stecken: der grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), der wohl gefährlichste Giftpilz in unserer Gegend, ist in seinem Jugendstadium auch von einer weißen Gesamthülle umgeben (im Foto links). Im Verlauf des Wachstums streckt sich der Pilz und die Gesamthülle reißt meist oben auf und offenbart ihr Inneres (im Foto rechts). Im ausgewachsenen Zustand bleibt als Rest der Gesamthülle nur die  sogenannte Volva (Scheide) an der Stielbasis des Pilzes zurück – ein wichtiges Kennzeichen der Knollenblätterpilze.

Daher ein gesunder Rat für alle Speisepilzsammler: Jeden Bovist (am besten schon am Fundort) durchschneiden! Bestehen sie (auch vor sich selbst) auf dem Durchschnitt! Im Querschnitt ist ein evtl. in der Hülle steckender Knollenblätterpilz schnell zu erkennen und die Gefahr ist ruck-zuck erkannt/gebannt/behoben/aussortiert.