Chronik des Vereins

Die Geschichte des Vereins ist eine Geschichte von Menschen, die sich in ihrer Naturverbundenheit für die Pilzwelt interessieren, dieser Pilze wegen mühten und engagierten, die aber auch mit Enttäuschungen durch Natur und Mitmenschen leben mussten.
Die Chronik des Stuttgarter Pilzvereins gliedert sich in vier Abschnitte:

Verein der Pilzfreunde e.V. (1918 – 1923)

Die erste Periode des Stuttgarter Pilzvereins schildert die Begeisterung und das wachsende Interesse der Bevölkerung in der Pilzaufklärung sowie die Probleme, mit denen ein so junger Verein mit derartigem Zustrom von Mitgliedern wohl des Öfteren zu kämpfen hat.

Bezeichnend für diese erste Periode sind die bis zum heutigen Tage anhaltenden überregionalen Aktivitäten, welche wohl einmalig in Deutschland zu finden sind und den Stuttgarter Verein als einen sehr lebendigen Verein kennzeichnen.

Angeregt von dem weithin anerkannten Volksschullehrer Wilhelm Obermeyer fand am 20. September 1919 die erste Vertreterversammlung statt. Bereits 1920 war der Verein auf 40 Ortsgruppen mit ca. 2600 Mitgliedern angewachsen.

 

Nach internen Spannungen wurde der Verein 1922 aufgelöst und anschließend mit neuen Strukturen als Stuttgarter Ortsverein gegründet. Im Jahr darauf wurde er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde (übrigens zur gleichen Zeit auch der Gymnasiast Hans Haas!).

Volksschullehrer Wilhelm Obermeyer

Stuttgarter Ortsverein “Verein der Pilzfreunde” (1920 -1945)

Die zweite Periode des „Vereins der Pilzfreunde“ ist geprägt von der Trennung von Reichsarbeit und örtlicher Arbeit in den Wirren des Krieges. Deswegen verzeichnete der Verein in diesen Jahren Höhen und Tiefen in der Vereinsarbeit.

Verein der Pilzfreunde Stuttgart“ (1946 – 1953)

So wie allgemein nach den Kriegsjahren stand auch der Aufbau des Stuttgarter Pilzvereins nach dessen Neugründung an. Die nachfolgenden Vereinsaktivitäten standen weiterhin unter dem Motto: „Mit den Menschen – Für die Menschen“.

Die erste öffentliche Pilzausstellung 1946 zeigt die erstaunliche Motivation der damaligen Mitglieder des Vereins und das vorhandene Interesse der Bevölkerung an Aufklärung, wie auch weitere Pilzausstellungen und Pilzführungen dieser Periode belegen.

Die Mitgliederzahlen des Vereins wuchsen langsam aber stetig an und der Pfifferling als Vereinssymbol wurde „geboren“.

Verein der Pilzfreunde Stuttgart e. V. (1954 – heute)

Die längste und aktivste Periode des Stuttgarter Pilzvereins teilt sich nochmals in drei bewegende Epochen:

1954 – 1961
Neben den jetzt regelmäßig stattfindenden Monatsversammlungen zeugen viele Pilzführungen, Bestimmungsabende, Lichtbildervorträge und Ausstellungen von der Aktivität des Stuttgarter Pilzvereins. In dieser Zeit fanden auch die ersten Kurse für einen Befähigungsnachweis für Pilzkenner statt und ein Vereins-Bücherverzeichnis wurde herausgegeben. Die ansteigenden Mitgliederzahlen sind das Resultat der produktiven Arbeit des Vorstandes.

1962 – 1980
Unter der Leitung des Vorsitzenden Hans Steinmann wurde die Vorstandsarbeit durchstrukturiert und der Verein durch die Verbindung zur Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde und die neue Vereinszeitschrift SPR über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Auch die vielen öffentlichen Pilzberatungen in der Markthalle und die Gründung eines Arbeitskreises treiben die Aktivitäten des Stuttgarter Pilzvereins voran.

 1981 – heute
Der anfängliche Aufschwung dieser Periode, in der zahlreiche Pilzberatungen, Ausstellungen, Pilzführungen und Frischpilzbesprechungen stattfanden, zerfällt 1986 durch die Katastrophe von Tschernobyl und ein neuer Aspekt der Vereinsarbeit tritt in den Vordergrund: der Naturschutz.

Zunehmend beruhigt sich aber die Lage, und der Verein für Pilzfreunde Stuttgart aktiviert nun auch jüngere Mitglieder für die Vereinstätigkeit.

Das nunmehr schon legendäre Pilzwochenende in Hornberg hat sich zusehends als Jahreshauptveranstaltung des Stuttgarter Pilzvereins etabliert, in der die erfolgreichen Aktivitäten des zweitgrößten Pilzvereins Deutschlands auch über die Grenzen Stuttgarts hinaus deutlich zutage treten.